Dienstag, 15. September 2015
Santorinische Farben


Santorinische Farben

Wer die Kykladen zum aller ersten Mal besucht, wird berauscht sein von diesen intensiven Farben, die im Zusammenspiel mit dem beinahe grellen Licht dieser Inselgruppe zu einer Kulisse werden, die einzigartig ist auf unserem Kosmos.
Die Insel bietet viele kleine Siedlungen, die immer wieder überraschen, weil es hinter jeder Biegung, Kreuzung, Abzweigung etwas Neues zu entdecken gibt.
Man wandelt durch weiße kleine Gassen, biegt nach links oder rechts ab und erhascht wieder neue Eindrücke, die man nicht erahnt hat. Plötzlich zeigt sich die Kuppel einer kleinen Kapelle, die ihr blaues Haupt in der Sonne erstrahlen lässt oder ein unerwarteter Blick auf das nahe Meer offenbart sich.
Jeden Weg sollte man in beide Richtungen erwandern, denn immer wieder bricht das Licht anders herein und lässt die Szenerie anders erscheinen. Jeder Moment erwacht anders, denn der Himmel, die Wolken, die Sonne, die Regisseure dieses Theaters, haben jede Szene anders einstudiert. Und so kommt es, dass man erstaunt umherwandert, immer offen für neue Eindrücke, die teilweise so überwältigend sind, dass man seinen Augen eine Ruhepause gönnen möchte.

Man setzt sich auf einen kalten Stein, auf eine kleine Bank oder eine Mauer, schließt die Augen einen Moment, um alles aufnehmen und verarbeiten zu können und sucht sich seinen Weg aufs Neue.

Genau in diesem Moment, hat sich wieder eine Wolke in den Vordergrund gedrängt oder die Sonne zog weiter. Und so kommt es, dass das gleiche Bild plötzlich eine
andere Gestalt annimmt, eine andere Impression entsteht, die süchtig macht.
Die Symbiose aus Farben und Licht lässt ein Kunstwerk entstehen, das es wohl nur auf den Kykladen gibt. Als wäre ein Maler darauf bedacht, jede Tür, jedes Fenster, ja sogar jeden Stuhl ein anderes malerisches Gesicht zu geben, um alles einzigartig zu gestalten.
Jeder Farbton scheint extra gemischt worden zu sein. Es genügte dem Künstler nicht, die normalen Farben zu wählen, er hauchte jedem Gegenstand ein eigenes Leben ein durch individuelle Farbmischung.
Die Seele all dieser Santorinischen Farben ist das Licht. Ein Licht, das durch die strahlenden weißen Farbklekse, die sich besonders an der Caldera über die Bergrücken schlängeln, verstärkt wird.
Wenn diese Farben, für manche ich gar keine Namen fand, umarmt werden von dem Licht der Kykladen, entsteht etwas beinahe Unwirkliches, dass sich weder mit Film noch mit Fotos wirklich ergreifen lässt, man muss
es erlebt haben.

Das Blau schmückte sich jeden Tag anders und setzte sich täglich in Szene, dass man seinem Bann nicht mehr entkam.

Das Auge suchte Farben, Licht und die Vollkommenheit, wenn das Meer auf den Horizont traf und sich die Farbgewalt vereinte.

Blau und Weiß beherrscht die Insel, nicht nur bei der Architektur, sondern auch am Himmel.
Selten freute ich mich so sehr, wenn Wolken aufzogen, denn sie gaben dem griechischen Himmel die weißen Farbtupfer, die er brauchte, um die Sinne zu betören.
Das Blau nur blau zu nennen, wäre viel zu simpel. Wenn der Himmel in der Mittagssonne die Insel umhüllt, ist es himmelblau, strahlendblau. Sollten sich dann unerwartet Wolken dazugesellen, hat man das Gefühl, dass der Himmel und die Wolken mit den Farben der Häuser und Kirchenkuppel um die Wette strahlen. Alles wird eins und trifft sich am Ende des Horizontes, alles verschmilzt zu einer Einheit und das Licht der Sonne scheint seinen Segen zu geben bis zur Vollkommenheit.
Das Weiß der Häuser ist strahlendweiß, welches in der Sonne beinahe zerspringt so grell wirkt es.
Die Nationalfarben Griechenlands werden hier von zwei Komponenten bedient, Himmel und Wolken, Häuser und Kirchkuppeln.
Zwischen all dem Blau und Weiß gesellen sich die Farben der Türen, Fenster und Stühle.

Es reicht von einem satten Grün, Dunkelgrün, Mintgrün, Apfelgrün, Grasgrün, Olivgrün, Ägyptischgrün, Blattgrün, Moosgrün, Blassgrün, Giftgrün, Pastellgrün, was die Farbe des Lebens symbolisiert.

Das Gelb der Kykladen hat ebenfalls eine große Palette zu bieten, die von Hellgelb, Pastellgelb, Zitronengelb, Mattgelb, Orangegelb, Indischgelb, Goldgelb, Strohgelb reicht.
Das Blau der Wolken, des Wassers, der Stühle und Tische reicht von hellblau, dunkelblau, graublau, tiefblau, schwarzblau, tintenblau, königsblau, eisblau, lichtblau, azurblau, violettblau.
Dazwischen strahlen noch etliche Rottöne, Orangetöne um die Wette, so dass man Santorini eine Insel der Farbe nennen kann. Symbole des Lebens, der Lebensfreude und der Hoffnung.
Paris verschenkte seinen Apfel an Aphrodite, der Göttin der Liebe und schwörte damit unsagbares Unheil über die Trojaner und Griechen herbei. Ach hätte er diesen Apfel mit der Aufschrift „Der Schönsten“ doch noch Kalliste gebracht und ihn dort verschenkt.


Aus "Die griechische Seele suchend."

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Petimezopita


Liebe Freunde der Kretischen Küche,

ich liebe Petimezi, diesen besonderen Traubenmost, der für mich so etwas wie der Kretische dunkle Balsamico ist. Herrlich zu jeglicher Art von Salatsoße.

Nun bin ich in diesen Tagen auf ein wunderbares Rezept gestoßen, in dem Petimezi die Hauptrolle spielt.

Wir würden wahrscheinlich "Pfannekuchen" dazu sagen, aber es wird doch anders hergestellt....so ganz ohne Ei.

Für zwei Personen:

50 ml Olivenöl
etwas Salz
1/2 Paket frische Hefe
250 g Mehl
30 ml Petimezi
ca. 80 g Mandeln, Nüsse nach Wahl
4 EL Olivenöl für die Pfanne

Zunächst einen Hefeteig herstellen aus dem Olivenöl, dem Mehl, etwas Salz. Soviel warmes Wasser zugeben, bis beim Kneten ein geschmeidiger Teig
entsteht. Ruhen und gehen lassen.

Den Teig in zwei Hälften aufteilen und dünn ausrollen.
Olivenöl in der Pfanne erhitzen und den Teig von beiden Seiten anbraten bis er Farbe annimmt.
Mit der Gabel von beiden Seiten einstechen.
Mit Petimezi besprühen und die Nüsse, Mandeln je zur Hälfte auf beiden Seiten verteilen.
Kurz von beiden Seiten anbraten. Nicht zu dunkel werden lassen.
Lauwarm servieren.
Mit Eis oder Früchten serviert, eine etwas andere Nachspeise.
Eure Maria

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